DIY Smartphone 
26.1.19, 10:52 - Linux
gepostet von web doc
Während des letzten CCC Kongress gab es eine Headline von einer jungen Frau, die sich aus einfachen Brocken ein Smartphone zusammengebaut hat: Einem Raspberry mit Mini Display, einer Powerbank und einer USB Soundkarte -in einer Butterbrotdose. Das Smartphone funktioniert als Softphone und benötigt Wlan, einen SIP Anbieter und ein Headset.

Ein Do It Yourself Smartphone


Die Hackerin sagte von sich, nicht viel Ahnung von so etwas zu haben, hat es aber gut gelöst. Da ich aus einem früheren Projekt noch den RPi mit Display habe, Powerbank und USB Soundkarte auch, liegt es doch nahe selbst ein bischen zu basteln.

Kosten:
Rpi 35,-
LCD 20,-
Powerbank 6,-
Soundkarte 5,-
4G Hotspot, gebraucht 35,-
---
Total 101,- (von denen ich nur 35 zusätzlich ausgegeben habe, der Rest lag eh da.)

Den LTE Hotspot erachte ich für notwendig, da eine Grundeigenschaft eines Smartphones sein sollte, überall zu funktionieren, auch wenn gerade kein Starbucks in der Nähe ist ... Ein Surfstick hätte es gewiss auch getan, aber der Preisunterschied war zu gering als dass ich dieses Schweizer Taschenmesser gegen einen stumpfen Holzlöffel hätte eintauschen wollen.

Die Butterbrotdosengeschichte ist auch nicht unbedingt mein Favorit, zumal ich einen LEGO® Künstler in der Familie habe, der gerne in so etwas eingebunden sein möchte (Dem Papa beim Telefonbau helfen hat bei ihm fast eine Euphorie ausgelöst: "Ich mach dir das Papa, du brauchst dich um Nichts zu kümmern!")

Auf dem Raspberry Pi läuft eine Telefon Software, also ein Softphone. Diese koppelt sich mit einem Anbieter, der die Verbindung ins Telefonnetz herstellt, das Protokoll für so etwas heisst SIP.
Als SIP Anbieter hätte ich einen guten Freund fragen, oder einen kommerziellen Anbieter wählen können.
Da das ganze erst mal nur zum testen und tinkern ist, habe ich mich für den kostenlosen Service von SIPGATE entschieden. Anmelden, 2 Tage auf Post warten, fertig.
Wenn das alles so tut wie es soll, werde ich hFcOmA anhauen, ob er mir einen Anschluß abtritt.

Der Raspberry läuft ziemlich stabil mit Raspbian. Kein Grund etwas daran zu ändern. Die Softphone SIP Software ekiga ist als Paket erhältlich und mit einem Klick installiert:
sudo apt-get install ekiga
Ekiga ist mit einem virtuellem Tastenfeld versehen. Perfekt also für kleine Displays.

Was noch fehlt? Ich muss noch Lautsprecher und Mic einbauen, dann ist die ganze Geschichte auch benutzbar :)

Das ist kein Google oder Apple Telefon, das Display ist kleiner, alles ist etwas umständlicher. Aber dafür ist es mein selbst gebautes Telefon und es läuft ein richtig gutes Linux drauf, ich bin r00t. Mit Konsole, Firefox und Libreoffice.

So long, mehr wenns fertig ist und farblich bessere Legosteine benutzt wurden, bzw, das endgültige Design steht


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