23.9.18, 22:47 - Dies und Das
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10 Jahre ein aktives Blog, ein Grund zu feiern! Besonders wenn man den Eigentümer des Blogs kennt. gepostet von Freunde
Bloggen. Wer macht das eigentlich noch? Subjektiv betrachtet werden es immer weniger Menschen in meinem Umfeld, die sich Besitzer eines Blogs nennen. Der Eine oder andere hat eine Webseite, aber das er/sie dort regelmäßig über Dinge schreibt sieht man immer seltener. Gerade bei den jungen Generationen beschäftigt man sich doch lieber damit auf Snapchat, Instagram oder Facebook. Ein eigenes Blog zu betreiben ist scheinbar in den jüngeren Generationen nicht mehr so ganz in der Rubrik “cool” angesiedelt. Bedauerlicherweise, ist das bloggen neben einem entspannenden Zeitvertreib auch ein schöner und wichtiger Beitrag zu der Vielfalt, die uns das Internet offeriert.
Ich habe mal im Zuge der Recherchen für diesen Artikel geschaut, wer denn so die erfolgreichsten Blogger 2018 waren, und auf Platz 1 war (laut Yahoo, man höre und staune) Pamela Reif. Na gut...die folgenden 9 Plätze der Top 10 waren dann auch allesamt besetzt von irgendwelchen Mode-/Fashion Bloggern. Gut, mit Artikeln über das letzte Game oder die nerdigsten Gadgets kommt man halt nicht gegen Dessous Fotos von gutaussehenden Frauen und Männern an...schon klar.
Aber bloggen tut man in der Regel auch nicht um damit “groß raus zu kommen”. Vielmehr ist es eine Art “mein eigenes Stück World Wide Web” in dem nicht Mark Zuckerberg oder irgendein andere Konzernheini das sagen hat, sondern ich allein. Meine Seite, meine Themen, meine Regeln. In Zeiten, in denen man auf Schritt und Tritt von Werbeanzeigen verfolgt wird, wo jede Bewegung im Netz irgendwie gemessen und analysiert wird ist das eigene Blog ein Rückzugsort, an dem man diesem ganzen Wahnsinn entfliehen kann. Und man schreibt über Dinge, die einen persönlich interessieren und trägt damit auch direkt und indirekt zur Vielfalt im Netz bei. Außerdem sind es die Blogger, die jenseits der redaktionellen Nachrichtenseiten und Firmen das Netz mit Meinungen und Inspirationen füllen.
Aber ein Blog zu haben und am leben zu halten bedarf Zeit und Motivation. Sonst wird aus einem Blog schnell eine toter Fleckchen Bits and Bytes. Ausgerechnet Pamela Reif brachte es in ihrem letzten Post auf den Punkt, als sie schrieb:
“...
Und Blogposts brauchen immer soooo viel Zeit … mindestens 4-5 Stunden (zumindest so ausführlich, wie ich sie damals immer gemacht habe). Und ich braaaaaaauche die Zeit für mein Kochbuch und alle anderen Projekte, die ich versuche jeden Tag unter einen Hut zu bringen (und eigentlich noch viel mehr als die 24h am Tag).
…”
Nun ist nicht jeder ein Instagram-Superstar mit Millionen von Followern der sich mehr damit beschäftigt sich in Dessous ablichten zu lassen oder an seinen Kochbüchern zur schreiben, aber bestätigt die Aussage, dass man sich schon mit einem gewissen Einsatz um sein Blog kümmern muss, damit es lebt. Dazu kommt noch das Vater Staat bzw. die Europäische Union mit immer neuen Regularien, das aufrechterhalten der kleinen Blogs immer komplizierter macht. DSGVO aka GDPR (oder Datenschutz-Grundverordnung genannt) hat viele kleine Blogger dazu bewogen ihre Blogs erstmal auf Eis zu legen aus Angst irgendwelchen Abmahnanwälten in die Arme zu laufen. Und mit der gerade auf den Weg gebrachten Regelung zum Copyright aka #uploadfilter dürfte es wieder schwieriger werden, sich sein kleines Stück WWW zu bewahren.
Aber genau das ist die Zeit, wo es wichtig ist an seinem Stück WWW festzuhalten, es zu pflegen und auszubauen. Das geht natürlich nur wenn man sich mit dem Irrsinn der gesetztlich da auf einen einprasselt beschäftigt. Das gilt nicht nur für die bekannten, großen Blogs wie Spreeblick & Co., sondern auch für die kleinen Hobbyblogger wie wir das sind. Aber was wäre das Netz, wenn es nicht auch dafür Blogger gäbe die sich mit diesen Themen beschäftigen und anderen Bloggern mit Rat und Tat zur Seite stehen mit ihren Beiträgen. Und so greift sich die Community selbst unter die Arme. Und hier schließt sich wieder der Kreis. Wenn man sich nur auf offizielle Medien stützen müsste, dann wäre das Netz nicht so, wie es jetzt ist...das ist auch den Menschen zu verdanken, die sich abends und am Wochenende an ihre Blogs machen, und diese mit frischem Futter versorgen. Und das müssen nicht die großen Blogs sein.
Die Wenigsten betreiben, wie oben erwähnt, ihre Blogs aus kommerziellen Gedanken, vielmehr ist es ein Hobby mit dem man seine Zeit verbringt. Andere zocken, wieder andere rennen ins Fitness Studio oder spielen Fußball...bloggen ist da auch nichts anderes. Und hier kann sich jeder seine Nische in der Bloggosphere suchen und finden. Und das macht die Sache so unglaublich spannend. Und so kommt man auch mit anderen Bloggern in Kontakt, erweitert sein Netzwerk, ist Botschafter, ist Evangelist, ist Verteidiger einer Meinung...ist eine Stimme.
Daher auf die nächsten 10 Jahre Linux, Retro, Nintendo, Elite:Dangerous und was dir sonst noch in den Kopf kommt!
Christian von c3surfstheweb.de
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